4  R als Taschenrechner

R ist eigentlich eine Programmiersprache – tatsächlich sogar eine ziemlich beliebte. Im Gegensatz zu vielen anderen Programmiersprachen liegt der Fokus bei R auf statistischen Berechnungen.

Um ein Gefühl für R zu bekommen, wollen wir uns R erst einmal als eine Art Taschenrechner vorstellen und ein paar einfache Aufgaben lösen. Öffne RStudio und und tippe 1+1 in das Fenster mit dem Namen Console ein. Bestätige Deine Eingabe mit der Enter-Taste

1+1
[1] 2
Video anzeigen

Versuche nun folgende Aufgaben mit R zu lösen:

  1. 12*54
  2. 43/34
  3. 2^2
  4. log(123)

4.1 Variablen: Werte speichern

Bisher haben wir die gesamte Berechnung auf einmal in die Konsole eingegeben. Manchmal wollen wir aber erst ein Zwischenergebnis berechnen und dann mit diesem weiterarbeiten.

Wollen wir \((1+2+3)/3\) berechnen, könnten wir erst \(1+2+3\) addieren und dann durch drei teilen. Hierfür müssen wir das Zwischenergebnis \(1+2+3\) zuerst in einer sogenannten Variable speichern.

Aus der Schule kennen wir vielleicht noch folgende Schreibweise: \(x = 1 + 2 + 3\). Wir “speichern” hier das Zwischenergebnis (6) in der Variable \(x\). Das gleiche können wir auch in R machen:

x = 1 + 2 + 3
Video anzeigen

Wichtig ist, dass Du immer Enter drückst wenn Du mit Deiner Eingabe fertig bist, um den Befehl auch auszuführen.

R hat nun die Variable \(x\) erstellt und in dieser das Ergebnis von \(1+2+3\) gespeichert. Wir können uns das auch direkt ausgeben lassen, indem wir einfach x eingeben und Enter drücken:

x
[1] 6
Video anzeigen

Und wir können x nun auch in weiteren Berechnungen nutzen:

x/3
[1] 2
Video anzeigen

Aufgaben:

  1. Berechne \(12*54/3\) und speichere das Ergebnis in der Variable \(a\). Lass Dir das Ergebnis anzeigen
  2. Teile \(a\) durch 12
  3. Addiere \(-10\) zu a
  4. Zeige den Inhalt von a erneut an. Was fällt Dir auf?
Lösung
a = 12*54/3
a
[1] 216
a/12
[1] 18
a - 10
[1] 206
a
[1] 216

a hat sich nicht verändert!

Probiere nun folgendes aus:

b = 3
b = b + 2
b
Lösung
b = 3
b = b + 2
b
[1] 5

Diesmal hat sich b verändert! Wenn wir eine Variable verändern wollen, müssen wir dies immer explizit machen.

Zum Abschluss noch zwei Hinweise:

  1. In R ist es üblich, statt a = 1 + 2 + 3 den Zuweisungspfeil <- zu nutzen: a <- 1 + 2 + 3. Im Prinzip ist es vollkommen egal, welche der beiden Varianten (= oder <-) du nutzt. Im Rest der RLernplattform werden wir jedoch <- verwenden.
  2. Variablen dürfen auch längere Namen als x oder a haben. Gib ihnen am besten Namen, die für Dich Sinn machen. Zum Beispiel Summe = 1 + 2 + 3.